46. internationaler Klippeneckwettbewerb

Auch dieses Jahr nahm ein Teil des Swiss Junior Gliding Team am Klippeneckwettbewerb teil. Mit dabei waren Simon Gantner, Davide Giovanelli und ich (Fabian Schefer). Bereits bei der Abreise im Altenrhein versprach die dichte hohe Bewölkung nichts Gutes, zumal für die kommenden Tage keine wirkliche Wetterveränderung angesagt war. Nichts desto trotz trafen alle Teilnehmer pünktlich zum Eröffnungsbriefing ein.


Der erste Wertungstag begann wie der Tag zuvor endete, ziemlich bewölkt. Dem Wetter zum Trotz entschied die Wettbewerbsleitung, dass alle Klassen montieren sollten, die Flugzeuge allerdings noch bei den Anhängern zu lassen sind. Um den Tag noch nicht am Briefing um 10 Uhr morgens verloren zu geben, wurde ein weiteres Briefing auf 11.30 Uhr einberufen. Als ob sich aber alles gegen die Segelflieger verschworen hätte, begann es während des zweiten Briefings zu regnen, womit sich die verbliebene Hoffnung fürh den Tag verflüchtigte. In der Folge wurde der erste Wertungstag neutralisiert. Die Geschichte für den zweiten Wertungstag ist ebenso schnell erzählt. Das Briefing wurde bereits zum vornherein auf 11 Uhr verschoben und in der Wertungstag wurde ebenfalls neutralisiert.

Erster Tag - neutralisiert

Für den dritten Wertungstag war dann endlich Besserung in Sicht. Noch nicht so ganz wie erhofft, jedoch war ein erneutes montieren und sogar fliegen eine willkommene Abwechslung zu anstrengenden Kletterhallen und schlechten Museen.

 

 

 

 

 

 

Am Briefing wurden dann die Aufgaben verteilt. Um dem doch noch etwas unsicheren Wetter Rechnung zu tragen wurde eine kleine AAT-Aufgabe mit sehr grossen Sektoren und einer kurzen Aufgabenzeit von 1h 15min ausgeschrieben. Das Wetter entwickelte sich besser als gedacht, wodurch es eigentlich allen gelang die Aufgabe zu erfüllen. Nur ich plante den Endanflug zu spitz und geriet zum Schluss in Abwinde, wodurch ich im Zielkreis aussenlanden musste und so die sehr wertvollen Geschwindigkeitspunkte verlor und den letzten Platz belegte. Simon belegte an diesem Tag den 10. und Davide den 9. Rang.

 

Angespornt von diesen Leistungen und den sich bessernden Wetterprognosen schrieb die Wettbewerbsleitung am vierten Wertungstag eine 288km Rennaufgabe aus. Prognostiziert wurden gute Steigwerte bei einer bis auf 2000m ansteigenden Basis. Bereits früh war klar, dass dies wohl nicht zutreffen würde. Bereits auf dem zweiten Schenkel in der Region Winzeln ging es ums pure überleben und oben bleiben. Die Wende bei Freudenstadt musste von allen sehr tief angeflogen werden. Der dritte Schenkel in Richtung Schwäbische Alb versprach aber Besserung und das in Winzeln liegen gelassene Wasser fehlte kurzzeitig wirklich. Auf der Alb mussten wird feststellen, dass sich der Wetterfrosch bei seiner Prognose tatsächlich etwas vertan hatte. Ab Albstadt war zwar noch Steigen zu finden jedoch war die Basis auf 1500müM gesunken. Dies erschwerte die zwei Schenkel auf der Alb deutlich zumal nur noch in einem Höhenband von ca. 1000müM bis 1500müM geflogen werden konnte. Dadurch mussten zahlreiche Aussenlandungen beklagt werden. Aus einem Feld von 18 Piloten konnten lediglich 3 die Aufgabe erfüllen. Davide musste seinen Flug in Münsingen beenden, Simon in Riedlingen und ich in Mengen. Trotz Aussenlandungen belegten wir noch ansprechende Ränge (Davide 12., Simon 10. und ich 5.).

 

Dieses Aussenlandefestival versetze der Wettbewerbsleitung wohl einen Dämpfer. So wurde für den fünften Wertungstag eine Zick-Zack Aufgabe auf der Alb über 203km ausgeschrieben. Dazu kam, dass für ca. 16.30 Uhr eine Abdeckung angesagt war, welche die Thermik zum Erliegen bringe würde. Damit war offensichtlich, dass sobald die Startlinie offen und das Wetter einigermassen entwickelt war abgeflogen werden sollte. Simon und ich flogen zusammen ab, verloren uns dann aber sehr schnell aus den Augen. Über Funk konnten wir mit Davide und zahlreichen Mitstreitern wichtige Infos austauschen. Schnell wurde klar, dass die Bedingungen deutlich besser waren als am Briefing prophezeit. So konnte der Flug ohne grosse Probleme mit sehr tollen Durchschnittsgeschwindigkeiten erfüllt werden. Simon sah ich erst wieder als wir auf den Zielkreis zu flogen. Dadurch konnten wir die Aufgabe praktisch zeitgleich erfüllen. Auch Davide konnte die schnelle Aufgabe sehr gut absolvieren. So erreichte er mit dem Cirrus einen Schnitt von 84.2 km/h. Daraus resultierten die Rängen 11 für Davide, 8 für Simon und 2 für mich.

Klippeneck aus der Luft

Nun war der Wettbewerbt endlich lanciert und die Hoffnung auf ein gutes Resultat nach dem völlig misslungenen Start keimte wieder auf. Leider musste der darauf folgende Tag bereits wieder neutralisiert werden.

 

Der vorletzte Wertungstag versprach dann aber nochmals eine deutliche Wetterbesserung und somit die erhoffte Chance. Erneut wurde für das gesamte Feld eine Task ausgeschrieben. Allerdings musste mit einer Abdeckung genau im Zeitraum der Wettbewerbsflüge gerechnet werden. Die Wettbewerbsleitung entschied sich die Aufgabe so zu legen, dass zuerst unter die von Westen nahende Abdeckung geflogen werden sollte und anschliessend von der Abdeckung weg in Richtung Osten. Die Hoffnung war, dass im Osten genug Höhe für einen Endanflug unter die Abdeckung erreicht werden könnte. Unglücklicherweise entwickelte sich das Wetter auf dem Schenkel der Standardklasse sowie der offenen Klasse deutlich schlechter als weiter nördlich auf dem Schenkel der 18m Klasse und der DoSi-Klasse. Zahlreiche Teilnehmer mussten den Flug bereits vor dem Startlinienüberflug beenden. Nichts desto trotz starteten wir die Aufgabe und versuchten uns in Richtung Schwarzwald vorzutasten. Wir fanden die richtige Linie aber nicht, was bei diesen Wetterbedingungen sehr schnell und hart bestraft wurde. Davide musste seinen Flug auf einem Acker in Rottweil beenden, Simon und ich erreichten noch den Flugplatz Schwenningen. Da zuwenige der Teilnehmer die Minimaldistanz von 100km schafften, welche für eine Wertung nötig gewesen wäre, wurde der Tag nachträglich neutralisiert.

 

Auch der Samstag musste bereits am morgendlichen Briefing neutralisiert werden. Dadurch erhielten wir wetterbedingt keine Chance mehr uns zu verbessern.

 

Trotzdem war es ein sehr schöner und spannender Wettbewerb, der alle Facetten der Segelfliegerei bot. Zum einen das sehr zähe Wetter während des vierten Wertungstages, welches alles abverlangte um vorwärts zu kommen und zum anderen das sehr schnelle Wetter vom fünften Wertungstag. Dies, die ansprechenden Resultate und der tolle kameradschaftliche Zusammenhalt machen Lust auf mehr und steigern bereits jetzt die Vorfreude auf die nächste Flugsaison.

46. internatinaler Klippeneckwettbewerb

23. August 2014

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